Ein regionales Ev. Familienzentrum
Auszug aus dem Konzept Ev. Familienzentrum Berkenthin:
Die Ev.-Luth. Kirchengemeinde Berkenthin umfasst neben dem ländlichen Zentralort Berkenthin, die Dörfer Rondeshagen, Klempau, Sierksrade, Düchelsdorf, Göldenitz und Berkenthin mit insgesamt ca. 4000 Einwohnern.
Einen inhaltlichen Schwerpunkt setzt die Kirchengemeinde Berkenthin unter dem Motto „Eine Heimat für die Seele“ seit vielen Jahren in der Arbeit mit der großen Anzahl junger, oft neuzugezogener Familien. Die Besonderheit besteht sicher darin, dass es sich bei uns um einen ländlichen Zentralort handelt. Nicht nur die Städte, auch der ländliche Raum verändert sich. Neubaugebiete und immer mehr Familien am sozialen Rand, und damit Unterstützungsbedarfe von Kindern und deren Eltern und Familien, nehmen auch hier merkbar zu. Mit der Weiterentwicklung unserer Kindertagesstätte zum Familienzentrum eröffnen wir ein Angebot für die vielfältigen Herausforderungen des gegenwärtigen gesellschaftlichen Wandels. Kinder wachsen heute anders auf als früher, denn die Familienstrukturen haben sich verändert. Die Lebensentwürfe und Familienformen sind vielfältiger geworden.
Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist oft eine große Herausforderung. Außerdem sehen sich Familien mit zunehmenden Anforderungen an Bildung und Erziehung konfrontiert, die sie häufig nicht mehr alleine bewältigen können. Dies betrifft vor allem Familien aus sozial benachteiligten Milieus.
Mit der Öffnung der Arbeit von der Kindertagesstätte hin zu einem Familienzentrum setzen wir bei der Prävention früh an und fördern sowohl Kinder in ihrer Entwicklung als auch Eltern bei ihren alltäglichen Erziehungsaufgaben. Durch die Bündelung der Angebote, Kooperation mit allen anderen Akteuren auf dem Gebiet von Förderung, Unterstützung und Beratung von Kindern, Erziehungsberechtigten und Familien werden bestehende Angebote der Familienunterstützung, -beratung und -bildung zusammengeführt, damit sie für Eltern leichter zugänglich sind und Familien schneller und unkomplizierter Hilfe und Unterstützung erfahren können. Es geht darum, Familien eine verlässliche Anlaufstelle für Alltagsfragen im wohnortnahen dörflichen Bereich zu bieten.
In der Praxis hat sich gezeigt, dass familiäre Unterstützungs- und Beratungsangebote dann besonders hilfreich sind, wenn sie „aus einer Hand“ angeboten werden, wohnortnah und niederschwellig organisiert sind.
Als Ausgangspunkt zur Vernetzung derartiger Angebote bietet sich besonders die Kindertagesstätte an. Sie stellt die erste Bildungs- und Erziehungsinstitution im Leben eines Kindes dar. Hier werden lang anhaltende stabile Beziehungen zu Kindern und Familien
aufgebaut, die eine große Ressource für Unterstützungsangebote darstellen und eine Orientierung an den Lebenslagen und dem Sozialraum der Familien bieten.
Weiterhin gilt es, Leben und Angebot der Kindertagesstätte zu öffnen hin zu einem ganzheitlichen Zusammenleben in den Dörfern. Diese Aufgabe des Familienzentrums wird unterstützt durch die Einbettung in das Leben einer großen Kirchengemeinde und das soziale Miteinander im ländlichen Raum mit vielfältigen Kontakten zu allen Akteuren, Vereinen usw.